Folge 5-Was ist eigentlich ein FSJ?!
Shownotes
Heute sprechen wir FSJler über unser Freiwilliges Soziales Jahr und Marie Geschwandtner über die Anleitung und die Koordination des Freiwilligen Sozialen Jahres.
Freiwilligen Arbeit bei der Lebenshilfe Essen? Wie sieht das aus?
Hier gibt es noch mehr Infos zum FSJ:https://www.lebenshilfe-essen.de/de/jobs/freiwilligen-dienst/
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Verschriftlichung Folge 5
[Lena]: Hallo und Herzlich Willkommen zur fünften Folge des Podcast der Lebenshilfe Essen „Über Umwege durchs Leben“. Heute sprechen wir FSJler über unser Freiwilliges Soziales Jahr und Marie Geschwandtner über die Anleitung und die Koordination des Freiwilligen Sozialen Jahres.
[Jingle]
[Lena]: Ja, für die heutige Folge haben wir auch wieder einen Gast dabei und zwar die Marie.
[Marie]: Hallo!
[Lena]: Marie, möchtest du dich vorstellen?
[Marie]: Gerne. Das ist übrigens die zweite Aufnahme, weil bei der ersten Aufnahme die Vorstellung nicht so gut funktioniert hat. Also ich bin Marie Geschwandtner, ich bin 27 Jahre alt und ich arbeite bei der Lebenshilfe in Essen seit 2014 glaube ich, also jetzt sind wir im siebten Jahr bzw. ich bin im siebten Jahr und arbeite derzeit als Koordinatorin im Familienunterstützenden Dienst Kita und Schule und FASD Zentrum als Koordinatorin und pädagogische Mitarbeiterin und nebenbei leite ich unsere FSJler an und koordiniere auch die Freiwilligendienstler.
[Lena]: Wenn der Ton ein wenig schlechter ist oder man noch andere Geräusche hört, das liegt daran, dass wir draußen sitzen, da es sehr warm ist.
[Marie]: Wir haben schon Wassereis gegessen, damit wir uns ein bisschen abkühlen und uns für die Folge vorbereiten können.
[Lena]: Dann würde ich auch einfach schon mit der ersten Frage anfangen und zwar wie du zur Lebenshilfe gekommen bist.
[Marie]: Ich habe ja gerade schon gesagt, ich bin seit 2014 schon hier und ich habe tatsächlich mit meinem FSJ angefangen. Ich hab selber damals bei der Lebenshilfe nach dem Abitur mein FSJ im Familienunterstützenden Dienst gemacht, war in der Schulbegleitung tätig, hab Freizeitbegleitungen übernommen, hab beim Feierabendtreff ausgeholfen, war bei Gruppenangeboten am Wochenende und dann war mein FSJ vorbei und ich dachte gut, was mach ich denn als nächstes. Eigentlich wollte ich ja immer zur Polizei und wollte niemals irgendwie soziale Arbeit oder sowas studieren, aber dann hatte ich hier ein sehr schönes FSJ und dachte gut, vielleicht ist die Polizei ja doch nichts für mich, vielleicht studiere ich doch Soziale Arbeit oder Heilpädagogik. Dann habe ich mich dafür beworben und wie das manchmal so ist, hat man Wartesemester und ich hab keinen Studienplatz gekriegt. Dann habe ich mich gefragt, wie ich die Zeit überbrücke und habe gedacht gut, dann geh ich doch wieder zum Familienunterstützenden Dienst der Lebenshilfe und die waren sehr nett zu mir und haben mich wieder aufgenommen und dann habe ich erstmal die Freizeitbegleitung noch gemacht und war als Integrationshelferin an einer Gesamtschule tätig bei einem autistischen Jungen. Da war ich dann sehr lange und habe irgendwann einen Studienplatz gekriegt für Soziale Arbeit und Heilpädagogik und da musste ich mich dann entscheiden. Ich habe mich dann für Soziale Arbeit entschieden und bin dann auch bei der Lebenshilfe geblieben. Dann war ich mini Koordinatorin zusammen mit der Frau Braßeler, ich glaube die hat man ja auch schon hier gehört und dann ging es irgendwie so weiter. Ich habe letztes Jahr mein Studium abgeschlossen, hab nebenbei immer hier gearbeitet, hab noch lange Zeit im Bereich Freizeit den Feierabendtreff begleitet und jetzt halt hier. Ich habe schon viele Bereiche durchlaufen, also im positiven Sinne natürlich, wollte mir alles angucken und hatte auch die Möglichkeit dazu. Ich war in der Heilpädagogischen Familienhilfe tätig, das wird bestimmt noch eine Podcast Folge, deswegen erläutere ich das hier jetzt nicht genau. Aber ich war immer im Familienunterstützenden Dienst verortet, seitdem ich hier mein FSJ gemacht habe. Das ist jetzt sieben Jahre her, seit ich angefangen hab.
[Lena]: Und dann hast du irgendwann selber die Anleitung für die FSJler übernommen?
[Marie]: Ja, irgendwie schon. Also 2018 ist das einfach gekommen. Also ich wurde gefragt, weil natürlich wir sind auch gewachsen in der Zeit und da muss man auch gucken, dass man eine gute Anleitung gewährleisten kann. Da macht es schon Sinn, wenn dann eine Person fest als Ansprechpartner genommen wird und dann habe ich das sehr gerne seit 2018 übernommen.
[Lena]: Ja, glaube ich dir. Wir sind die dritten FSJler glaube ich…?
[Marie]: Ne, also ja ihr seid jetzt die dritten FSJler seit 2018, aber wenn ich jetzt so überlege… eins – ich zähle gerade mit- zwei, drei, vier, fünf, ihr seid jetzt die sechsten.
[Lena]: Ah, haben doch so viele nur sechs Monate gemacht?
[Marie]: Genau, es gab welche die nur sechs Monate gemacht haben oder welche die gemerkt haben, dass die Einsatzstelle nicht das richtige ist und sind dann zum Beispiel, weil vielleicht die Einrichtung in der Behindertenhilfe nicht das richtige war, intern nochmal gewechselt. Also intern von dem Träger, wo die FSJler dann ihre Seminare und sowas machen, zb. ins Krankenhaus oder so. Das ist ja auch in Ordnung. Wenn man ein FSJ macht, hat man ja auch die Möglichkeit zu sehen oder die Arbeitsbereiche reinzuschnuppern und dann kann man ja auch merken, dass das eigentlich nichts für einen ist. Aber ihr seid jetzt der zweite Jahrgang, der komplett durchgezogen hat.
[Lena]: Also die vor uns waren auch zwölf Monate da?
[Marie]. Genau, die vor euch waren auch zwölf Monate da.
[Lena]: Und was sind dann deine Aufgaben bei der Anleitung?
[Marie]: Bei der Anleitung ist es so, dass ich als Ansprechperson da bin, wenn es irgendwelche Probleme gibt, ich arbeite die FSJler ein, das heißt ich bin erstmal ein oder zwei Monate der Schatten. Wir machen erstmal alles gemeinsam, ich erkläre alles, weil das am Anfang ziemlich viel ist. Man hat Abi gemacht und man hat dann einen festen Stundenplan, aber dann in so einen Arbeitsbereich reinzuschnuppern ist nochmal eine Umstellung tatsächlich. Gerade, wenn das so ein komplexer Aufgabenbereich ist, ihr seid jetzt im FAF – Familien, Assistenz, Freizeit – das heißt, ihr könnt die Bildungsangebote mitmachen und ihr seid im Familienunterstützenden Dienst im Freizeit und in Kita und Schule eingeplant und das ist natürlich ein großes Spektrum an Aufgaben, die da anfallen und da muss man erstmal einen Überblick bekommen. In der einen Woche hat man sich das mit den Aufgaben gut gemerkt, aber dann kriegt man in der nächsten Woche noch ein bisschen was zusammen und dann weiß man nicht mehr was man die Woche davor gemacht hat, weil das so viel war. Das versuche ich dann so ein bisschen zu strukturieren und dass ich dann auch immer als Ansprechpartnerin fungiere, wenn man dann sagt „oh, ich weiß gerade gar nicht wo mir der Kopf steht, ich hab so viel Input gehabt, ich muss das jetzt nochmal fragen aber vielleicht traue ich mich noch nicht den anderen Kollegen zu fragen. Dann frag ich einfach Marie.“ Oder ich mache die Einsatzplanung. Mir ist halt auch wichtig, dass auch die Arbeitszeiten eingehalten werden, dass ihr dann wenn ihr abends eine Fortbildung macht, dann am nächsten Tag später kommt oder am gleichen Tag später kommt, damit ihr jetzt nicht irgendwie 13 Stunden am Tag arbeitet. In der Regel ist es so, dass ihr eine 40 Stunden Woche habt und dann acht Stunden pro Tag. Klar, man kann jetzt auch mal eine Überstunde machen, da sagt keiner was, aber nicht umfänglich 13 Stunden am Tag arbeiten und auch nicht 10 Stunden. Da habe ich so ein bisschen meinen Finger noch mit drauf. Wir haben regelmäßig ein Reflexionsgespräch, ihr seid ja auch nach zwei Monaten irgendwann losgelöst von mir tatsächlich. Also ich bin zwar immer da und wir treffen uns zu Teamsitzungen und ihr könnt mir immer schreiben, aber dann versucht ihr ja auch selbstständig zu sein, selbstständig Aufgaben zu erledigen, selbstständig Freizeitbegleitungen zu übernehmen und da ist es glaube ich nochmal wichtig, dass man das sehr gut reflektiert. Wenn dann vielleicht auch mal Schwierigkeiten sind, vielleicht habt ihr noch keine Erfahrungen mit Kindern mit einer Beeinträchtigung, dass man sich dann hinsetzt und nochmal das Behinderungsbild bespricht oder wenn in der Betreuung was schief gelaufen ist. Klar, man muss sofort eine Rückmeldung geben, wenn mal was nicht gut läuft, wenn weiß ich nicht, da gab es einen Vorfall, das macht ja was mit euch in dem Fall und dann bin ich natürlich da. Dass wir das rückbesprechen, was ihr braucht in dem Moment. Ich weiß nicht, du kannst ja auch vielleicht ein bisschen was ergänzen, du erlebst mich ja auch nochmal, ich bin ja deine Anleitung.
[Lena]: Ja, also ich finde es auch einfacher, einen festen Ansprechpartner zu haben. Ich hatte es auch, dass ich mehrere Monate glaub ich gebraucht habe, um mich wirklich im Team einzufinden, bis ich mich wirklich getraut habe, auch mal die anderen Kolleginnen zu fragen und da war es doch einfacher, dich als Ansprechpartner zu haben und auch so bei Situationen, klar es passieren Dinge. Die Kinder sind manchmal ein wenig unvorhersehbar, man weiß so manchmal nicht was passiert als nächstes. Da kann sich plötzlich die Stimmung ändern, das habe ich ja auch schon erlebt und da ist es wirklich einfacher, wenn man jemanden hat, mit dem man darüber sprechen kann und der das auch nachvollziehen kann, weil du ja auch selber ein FSJ gemacht hast und selber auch mal in der Position warst.
[Marie]: Ich glaube auch, dass das ganz wichtig ist und ihr habt ja auch die Möglichkeit bei unseren Fortbildungsangeboten teilzunehmen und da gibt es ja auch Themen wie „Herausforderndes Verhalten bei Kindern“ oder „wie gestalte ich eine Freizeitbegleitung?“ oder es gibt ja noch diverse andere Themen und da habt ihr ja auch die Möglichkeit da nochmal dran teilzunehmen und das macht es nochmal einfacher, wenn man dann mal sagt „Hey Marie, hast du irgendwie zehn Minuten, da ist das und das schief gelaufen oder ich habe mich da unwohl gefühlt“
[Lena]: Warte.
[Marie]: Hier hört man übrigens einen LKW. Ich glaube das ist das Los, wenn man draußen sitzt. Ja, jetzt ist er weg, aber ich weiß nicht mehr worüber ich gesprochen habe. Also kommt einmal ein LKW ist die Ablenkung groß anscheinend heute bei diesem Wetter. Nein, ich glaube wir haben über das Thema Fortbildungen gesprochen und gezielt, dass ich als Ansprechpartnerin fungiere in solchen Situationen. Ich arbeite ja auch eng mit dem DRK zusammen, da macht ihr ja auch eure Seminare. Das ist gar nicht der DRK, sondern das DRK FreiWerk, das ist nochmal ein Tochterunternehmen und darüber seid ihr ja auch angestellt und wir sind als Einsatzstelle der Praxispartner und darüber habt ihr auch eure Seminare, wo ihr natürlich auch solche Themen reflektieren könnt. Dort erzählt ihr ja auch von der Einsatzstelle und da könnt ihr auch einfach mal sagen „die Marie, die hat jetzt hier irgendwie nen schlechten Tag gehabt und war irgendwie ganz grummelig, das fand ich irgendwie blöd“, da habt ihr auch nochmal die Chance, mit den Seminarleuten zu sprechen, wenn es in der Einsatzstelle halt mal nicht läuft. Im besten Fall läuft es gut und ich glaube meine Launen sind gut zu ertragen. Aber das war jetzt auch nur ein Beispiel, falls es mal in einer Einsatzstelle nicht gut laufen sollte. Dass man da beim DRK FreiWerk nochmal jemanden hat, mit dem man sowas besprechen kann. Da seid ihr ja auch nochmal mit anderen Freiwilligendienstlern aus unterschiedlichen Einsatzstellen, aus unterschiedlichen Bereichen auch in einer Gruppe. Ich meine jetzt war das alles wahrscheinlich mit Corona ein bisschen schwierig, weil ich glaube ihr habt euch ja gar nicht in Präsenz gesehen, sag ich mal.
[Lena]: Doch, wir sind noch zweimal gefahren.
[Marie]: Ah, okay. Ja der Jonas zum Beispiel gar nicht, der hatte alles online. Aber kann er ja selber erzählen.
[Lena]: Ja, das mit den Seminargruppen, die haben da auch nochmal einen anderen Blick drauf. Die wissen ja nicht, was hier so jeden Tag wirklich abgeht und die haben dann auch einfach eine andere Perspektive, das ist vielleicht auch nochmal ganz hilfreich, wenn man mit denen mal darüber quatscht oder auch mit der Seminarleitung. Hab ich auch schon gemacht. Die sind auf jeden Fall sehr offen und nett.
[Marie]: Das ist ja auch völlig in Ordnung, das soll man auf jeden Fall auch nutzen. Falls es da aber Probleme gibt, tauschen wir uns ja auch aus oder die Seminarleitung oder wer auch immer vom FreiWerk. Ich kenne das so, dass man sich dann zum Gespräch trifft, falls es halt irgendwie- also ich hatte das tatsächlich noch nicht, ich hoffe, dass da alles gut gelaufen ist in dem Fall. Genau wir haben jetzt hier aufs Holz geklopft. Das man Probleme dann irgendwie klärt, falls es Schwierigkeiten gibt.
[Lena]: Was ist eigentlich dein Ziel bei den FSJlern? Wo willst du sie hinleiten?
[Marie]: Also mein erstes Ziel, welches auch eines der wichtigsten Ziele ist, ist dass es super viel Spaß machen soll. Dass ihr am Ende hier rausgeht und sagt „ Ey, das hat mir Spaß gemacht.“ Das begleitet euch irgendwie ja auch. Wenn ihr, zum Beispiel, studiert, dann setzt ihr euch irgendwie zu einer Studentengruppe und erzählt: „ Ich hab mein FSJ da und da gemacht.“ Dann ist mein primäres Ziel eigentlich, dass ihr dann sagt:“ Ich hab mein FSJ bei der Lebenshilfe gemacht und das war voll cool.“ Auch, wenn ihr in einem völlig anderen Bereich seid, weil weiß ich nicht, jetzt Medizin studiert oder so, aber das FSJ hat euch trotzdem was gebracht. Und, wenn es nur eine Sache ist, die ihr da rausgenommen habt, die euch richtig viel Spaß gemacht hat und wo wir euch noch in Erinnerung bleiben, ist das größte Ziel erreicht. Spaß. Es gibt noch viele andere Ziele. Ihr kommt hier hin, vielleicht hat der ein oder andere schon eine Ausbildung gemacht oder es war nicht die richtige Ausbildung. Häufig ist es so, dass die FSJler nach der Schule kommen. Bei mir war das auch so. Ich dachte immer, ich gehe zur Polizei und dann war mein Werdegang doch ganz anders. Ich glaube und mir ist es auch ganz wichtig, dass ihr vielleicht dann sehen könnt wohin der Weg jetzt geht. Vielleicht ist der soziale Bereich dann gar nichts für euch, oder ihr stellt fest, dass der soziale Bereich doch etwas für einen ist. Dass man euch dann auf den Weg begleitet tatsächlich. Wir haben ja auch schon mal miteinander gesprochen: „ Wie sieht es mit deinem FSJ aus?“, „ Was kannst du dir vorstellen?“, „Was möchtest du machen?“ Man hat ja auch die Möglichkeit intern bei der Lebenshilfe zum Beispiel, eine Ausbildung zu machen oder ein duales Studium oder man kann auch noch als Übungsleiter bei uns Tätig sein. Zudem gibt es noch GFBler( Geringfügigbeschäftigter Freizeitbegleiter)oder man kann auch Gruppenangebote wahrnehmen. Das machen zum Teil noch die ehemaligen FSJler. Das finde ich ganz schön, weil man immer noch in Kontakt bleibt und sich sieht und man kann miteinander sprechen, wie das Studium oder die Ausbildung läuft. Das ist mit eins dieser Ziele, die ich mir wünsche für euer FSJ . Manchmal ist es auch ein bisschen trubelig, weil es auch gewisse Strukturen gibt in einem FSJ. Das man Sachen festlegt, wie zum Beispiel, „ Wie melde ich mich krank?“ Wir halten uns an Absprachen. Bis nächste Woche muss das und das erledigt werden. Man muss auch Rückmeldungen geben. Manchmal funktioniert das auch nicht und muss dann mehrere Gespräche führen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass man am Anfang viele Gespräche führt und dann nicht mehr. Das ist auch kein Ding. Es ist ganz normal. Aber die Erfahrung hat gezeigt, egal , ob man vorher vielleicht mehrere Reflexionsgespräche geführt hat über irgendwelche Rückmeldungen, die nicht erhalten wurden oder keine Ahnung, über etwas was nicht so gut gelaufen ist, umso besser klappt es dann gegen Ende des FSJs. Ich guck mir das immer an von Anfang an, und denke mir: „ Oh Gott. Da müssen wir viel mehr reden.“ Am Ende des FSJs denke ich mir dann: „ Läuft doch jetzt hier.“, „ Ist doch gut.“ Es hat viel mit einem eingespielten Team zu tun. Man kennt sich ja am Anfang des FSJs noch gar nicht richtig. Wir haben uns vielleicht zweimal gesehen oder telefoniert. Dann wart ihr hier zur Hospitation. Ich kann euch ja viel verkaufen, wenn wir uns treffen und ich euch vorstelle, was wir hier alles machen, aber ich mag es auch mal ganz gerne, wenn ihr ein zwei Tage zum hospitieren vorbeischaut. Dass ihr mal bei Gruppenangeboten dabei seid oder beim Freitagstreff oder vielleicht einfach mal im Büro und mal den Wahnsinn erlebt mit den Telefonen, wenn die gleichzeitig alle anfangen zu klingeln. Nur dann kann man, glaube ich, nur selber sehen, ob das was für einen ist und ob es den Vorstellungen entspricht oder halt nicht. Man kann ja immer noch dann sagen, dass es nichts für einen ist. Oder ich kann auch sagen: „ Ich sehe dich jetzt gerade hier nicht.“ Ist noch nicht vorgekommen tatsächlich, aber die Hospitation macht es einfacher, Entscheidungen zu treffen. Dann kennen wir uns von dreimal sehen und fängt dann sein FSJ meistens am 01.08. an und muss sich erstmal herantasten. Ich weiß ja nicht, wie es bei dir war. Die Anfangszeit. Ihr seid ja zu zweit, ursprünglich zu dritt, aber primär zu zweit.
[Lena]: Also es ist natürlich eine krasse Umstellung von diesem „ Ich hab vielleicht nur mal zwei Stunden Schule am Tag.“, zu, „Ich sitze acht Stunden im Büro und habe was zu tun und Verpflichtungen.“ Ich kann jetzt nicht einfach mal kurz nicht zuhören oder kurz am Handy sein. Es ist ja auch nicht so, dass man alle 45 oder 60 Minuten mal fünf Minuten oder zwanzig Minuten Pause hat. Es war definitiv eine Umstellung und es hat auch seine Gewöhnungszeit gebraucht. Auf jeden Fall.
[Marie]: Ihr seid ja auch der Jahrgang der von Corona geprägt ist. Zeitweise waren viele im Homeoffice. Jonas und du habt euch auch mit dem Homeoffice abgewechselt. Jeder saß in seinem Büro. Früher haben wir auch zusammen Pause gemacht. Wir saßen auch im Sommer hier draußen oder haben uns verabredet im Beratungsraum. Dann ist es, glaube ich, noch einfacher, einen Zugang zum Team zu kriegen. So war das erstmal ein bisschen anders… Jeder sitzt für sich im Büro. Ich glaub mit Maske kann man dann die Leute auch nicht richtig lesen. Wenn man dann irgendwie neu anfängt, dann ist das, glaube ich, wirklich ein schwerer Einstieg. Aber ich hab auch jetzt festgestellt, dass es im Laufe des FSJs besser geworden ist. Und das sind auch die Rückmeldungen die ich halt kriege. Das sind wirklich erschwerte Bedingungen. Dann war natürlich zum Teil ab und zu auch Leerlauf, weil die Gruppenangebote nicht stattgefunden haben. Das war ja auch zum Schutz, aber als Start war das nicht so optimal. Wir haben auch viel online gemacht, Onlineteamsitzungen und da ist es natürlich anders, als würden wir zusammen in einem Raum sitzen. Dann erzählt einer noch schnell was vom Wochenende und bei der Internetverbindung bricht der eine gerade ab, wenn er vom Wochenende erzählt oder man hört ihn nicht. Das ist nochmal was ganz anderes. Aber jetzt habe ich das Gefühl, so die letzten drei Monate seid ihr wieder voll drin.
[Lena]: Ja, sobald das Eis wirklich gebrochen ist, und man einmal so merkt „ Jetzt habe ich langsam eingefunden.“ Ich glaube, dann wird das auch. Ich finde es schade, dass es bei mir so lange gedauert hat. Ist jetzt irgendwie doof, weil wir nur noch anderthalb Monate haben.
[Marie]: Aber das ist ok jeder braucht seine Zeit. Ich finde ein FSJ auch wichtig. Ihr braucht keine Berufserfahrung. Was ihr braucht, ist, dass ihr ein freundliches Auftreten habt, dass Ihr pünktlich seid. So Grundvoraussetzungen einfach. Der eine ist vielleicht schüchtern und der andere aufgedreht. Dann blüht der schüchterne auf und die aufgedrehte Person wird ruhiger. Das finde ich auch sehr interessant und das sieht man auch am Anfang des FSJs… Und dann kommt eine Steigerung. Aber wenn ihr weiterhin ruhig oder schüchtern bleibt, dann ist das auch völlig in Ordnung. Das ist auch so ein schöner Moment, wenn ich mich unterhalte mit ehemaligen FSJlern und die dann sagen: „ Am Anfang war ich voll schüchtern, aber das FSJ hat mir voll viel gebracht. Ich kann auf Leute zu gehen oder Smalltalk halten.“ Das ist schön. Dann hat er oder sie was mitgenommen. Kann ja auch sein, dass man das FSJ schön fand, aber ich nehme da nichts raus mit. Das ist auch in Ordnung.
[Lena]: Jetzt haben wir ja quasi die perfekte Überleitung und zwar zur nächsten und letzten Frage: Was sind besonders schöne Momente, die du dann erlebst.
[Marie]: Habe ich ja schon etwas skizziert. Wenn ich am Anfang des FSJs beobachte, wie das so anläuft und ich mir denke, dass wir viel mehr Gespräche führen müssen, dass viel Klärungsbedarf ist. Am Ende des FSJs denke ich mir, dass es zwar zeitintensiv war, aber es hat etwas gebracht gegen Ende hin. Mir macht das auch wirklich mega Spaß. Ihr seid ja sehr junge Leute. Ich würde mich nicht als alt betiteln, aber es ist schon noch irgendwie eine andere Generation. Zudem mag ich es auch gerne, mit euch zusammenzusitzen und ein lockeres Gespräch mit euch zu führen. Ihr gebt mir so Einblicke in eure Generation. Dabei fühl ich mich tatsächlich alt, wenn ich das sage. Oder, wenn man mal auch privat quatscht, wie zum Beispiel darüber, welche Serien man gerne schaut. Diesen Austausch find ich schön. Was ich auch mag, ist, wenn ich höre, dass ihr auch nach eurem FSJ hier tätig sein wollt. Das ist ja auch das Ziel. Es gibt natürlich auch unschöne Momente. Aber die geraten in Vergessenheit. Immer am Ende des FSJs bin ich traurig, weil schon wieder ein FSJ vorbei ist. Das ging dann wieder so schnell. Ich hab versucht, Lena zu überzeugen, ein halbes Jahr zu verlängern. Regnet es gerade?
[Marie]: [Lena]: Ich hoffe nicht.
[Marie]: [Marie]: Ich hoffe auch nicht, aber wir sind ja auch gleich fertig. Das sind auf jeden Fall schöne Momente. Wenn man auch Rückmeldungen kriegt, wie zum Beispiel, „ Du hast mir voll geholfen, dass ich hier erstmal lernen konnte auf andere Leute zuzugehen.“ Ich zum Beispiel, konnte am Anfang nicht so gut telefonieren. Das ist beim FUD glaube ich etwas schwierig, wenn man das nicht kann. Das habe ich auch während meines FSJs gelernt. Also was heißt „ich konnte nicht gut telefonieren.“ Telefonieren fand ich immer blöd. Wenn dann solche Rückmeldungen kommen dann ist das wirklich toll. Ende Juli bin ich dann immer ein bisschen traurig. Dann steht ja meistens die Verabschiedung an. Man war ein Jahr zusammen… Ist schade, aber es kommen auch dann neue FSJler. Jeder bringt auch seine eigenen Sachen mit, wie zum Beispiel, dass du dich mit Graphiken am IPad gut auskennst. Du hast den Jingle für den Podcast gemacht. Jeder macht hier sein eigenes Projekt. Der Jonas macht das mit dem Schnitt und kann sich da super einbringen. Jeder FSJler bringt seine eigene Sache mit. Die bleibt dann in Erinnerung. Du hast eine Graphik für mich erstellt und auf meinen Ordner geklebt. Da weiß ich, das Bild ist von Lena. Oder, wenn du irgendwelche Sachen erstellst, weiß ich, ah das hat Lena vor zwei Jahren gemacht. Jetzt hab ich auch zu viel gefühlsduselige Sachen erzählt. Das reicht dann jetzt auch.
[Marie]: [Lena]: Also das mit dem Telefon… Ich hab mich richtig gefreut zu telefonieren, weil ich das eigentlich gern mache. Ich mag es nur nicht, woanders anzurufen. Ich überlege vorher immer, was ich sagen will. Einmal habe ich meine Seminargruppenleiterin angerufen und wusste auch genau, was ich sagen will: „ Hallo, hier ist Lena Krümmel usw.“ Dann ist sie ans Telefon gegangen, aber nicht mit ihrem Namen sondern mit „ Hallo Lena.“
[Marie]: [Marie]: Oh Gott und direkt aus dem Konzept gebracht.
[Marie]: [Lena]: Ich wusste dann gar nicht, was ich sagen soll.
[Marie]: [Marie]: Hier ist Lena. Überraschung. Werde ich eigentlich auch eure schönen Momente erfahren?
[Marie]: [Lena]: Ja, vielleicht.
[Marie]: [Marie]: Das ist ja spannend. Muss ich dafür euren Podcast hören?
[Marie]: [Lena]: Ja!
[Marie]: [Marie]: Oh. Ich höre so ungern meine eigene Stimme.
[Marie]: [Lena]: Ja, ich auch
[Marie]: [Marie]: Ja gut aber du musst dadurch.
{Lena]: Wir sind jetzt wieder reingegangen.
{Lena]: [Marie]: Das Wetter wurde doch überraschend schlechter und deswegen, haben wir uns jetzt ein trockenes Plätzchen gesucht.
{Lena]: [Lena]: Was ich noch fragen wollte: Was hat sich für dich geändert, jetzt wo du die Stelle als FSJ-Koordinatorin einnimmst.
{Lena]: [Marie]: Da hat sich eigentlich nur geändert, dass ich grundsätzlich für die FSJler der ganzen Lebenshilfe zuständig bin: Lebenshilfe Essen Service gGmbh und Lebenshilfe Essen e.V. Grundsätzlich ist es so, dass durch diese Stelle sichergestellt wird, dass eine fachlich qualifizierte Anleitung für die FSjler gegeben ist und dass die Koordination und die Einsätze und Planung alles funktioniert. Meine Aufgabe ist auch, dass die FSJler einen Einblick in den Berufsalltag bekommen. Ich tausche mich mit den Anleitern in den Praxisstellen aus. Wenn ich Hospitationen innerhalb der Lebenshilfe Essen in anderen Bereichen koordiniere, prüfe ich, ob es intern für alle FSJler die Möglichkeit gibt, Fortbildungen zu nutzen. Ich halte Rücksprache mit dem DRK Freiwerk, ob wir FSJler benötigen in verschiedenen Bereichen. Wenn auch neue Dienste dafür entscheiden, dass sie jetzt gerade die Kapazitäten für einen FSJler für 40 Std. haben und es eine Anleitung gibt, teile ich es dem DRK mit, sodass es dann in ihre Kartei kommt. Dann gibt es noch ein Einsatzstellenprofil, was ich dann zusammen mit den jeweiligen Einrichtungen erarbeite, damit das DRK das übernimmt. Meine Aufgabe ist dann auch nochmal, gerade so in Berücksichtigung auf Minderjährige, dass man auf den Arbeitnehmerschutz und die Arbeitnehmerrechte einen Blick hat und vernetzend ist. Ein Beispiel dafür ist, dass man die FSJler zu einem Stammtisch einlädt. Wenn man in seiner Einsatzstelle ist und man kennt nur zwei andere aus seiner Einsatzstelle, dann kennt man zwar die zwei anderen FSJler und seine Einsatzstelle, aber dann nicht übergreifend oder Lebenshilfe übergreifend. Die Standorte liegen manchmal auch weit auseinander, dann trifft man sich nicht mal auf dem Flur oder auch nicht bei den Seminaren, weil das immer ganz bunt gemischt ist. Wenn man sich dann alle zwei bis drei Monate zum Stammtisch verabredet, kommt man mal zusammen, isst Pizza und erzählt, wie es bei den verschiedene Einsatzstellen läuft. Anlehnend auch an das Seminar, welches ihr auch häufiger habt, nur, dass wir das intern nochmal machen. Wir werden immer eine Einführungsveranstaltung durchführen immer zu Beginn eines FSJs. Primär immer zum 01.08. oder 01.09. Das ist so grob erklärt, was neu hinzugekommen ist. Wichtig ist, dass man sich gut austauscht. Mit allen Einrichtungen, allen Diensten, Abteilungsleitungen etc. Ich bin ja auch immer bei den Vorstellungsgesprächen dabei und erzähl etwas über das FSJ und was man alles machen kann bei der Lebenshilfe Essen und was einen erwartet. Ergänzend dazu die jeweilige Anleitung und die Abteilungsleitung. Die haben nämlich noch einen anderen Input, was genau in der Einsatzstelle passiert. Ich weiß auch grob, was jeder Dienst gerade macht, aber ich bin natürlich nicht alltäglich dabei, deswegen kann ich da nicht viel zu erzählen. Das ist meine Aufgabe als Koordination. Ich denke, ich habe nichts vergessen. Wir sind jetzt gerade noch am Anfang heißt, dass man gucken muss, was funktioniert. Vielleicht ist gar kein Stammtisch gewünscht, sondern irgendwas anderes, was die freiwilligen sich wünschen. Das wird man dann sehen, weil man im Austausch ist.
{Lena]: [Lena]: Die FSJler aus den verschiedenen Einsatzstellen untereinander vernetzen, dass sie sich untereinander kennen.
{Lena]: [Marie]: Ja genau, so kann man das auch zusammenfassen. Nicht zu vergessen, dass man auch einen Ansprechpartner beim DRK FreiWerk hat. Das macht es glaube ich einfacher, als wenn man verschiedene Leute kontaktieren muss. So kann ich es direkt intern weiterleiten.
{Lena]: [Lena]: Ich bedanke mich bei dir, dass du dir Zeit genommen hast, die Fragen zu beantworten und dich etwas mit mir zu unterhalten.
{Lena]: [Marie]: Sehr gerne!
{Lena]: [Lena]: Dann verabschieden wir uns mal.
{Lena]: [Marie]: Das war ja jetzt unsere letzte Folge tatsächlich. Zumindest mit Lena und Jonas.
{Lena]: [Lena]: Das stimmt.
{Lena]: [Marie]: Ich denke, es geht dann weiter mit dem nächsten Jahrgang. Ich bin gespannt. An dieser Stelle würde ich mich einmal gerne bei euch bedanken.Jonas ist gerade nicht dabei, der ist entschuldigt. Wir grüßen dich, wenn du das hörst. Vielen Dank für die tollen Folgen. Ich weiß ja im Hintergrund, wie viel Arbeit das ist und ihr viel schneiden müsst und nochmal neu einsprechen. Dass die Technik nicht immer so funktioniert, wie man es gerne hätte. Manchmal funktioniert das Mikro nicht, dies habe ich schon am eigenen Leibe erfahren. Das ist wirklich ein großer Aufwand, diesen Podcast zu erstellen, die Verschriftlichung. Habt ihr echt gut gemacht. Vielen Dank.
{Lena]: [Lena]: Sehr gern!
{Lena]: [Marie]: Gut.
{Lena]: [Lena]: Jetzt hat Marie schon einiges über die FSJ-Koordination und Anleitung erzählt. Jetzt würde ich gerne generell noch etwas über das FSJ berichten. Der Träger ist, wie schon erwähnt, das DRK FreiWerk. Darüber finden auch die Seminare statt. Es sind insgesamt 25 Seminartage aufgeteilt auf fünf Fahrten a fünf Tage. In meiner Gruppe war es so, dass wir die ersten beiden Fahrten in Präsenz hatten. Die letzten drei waren leider online. Themen waren bei der ersten Seminarfahrt das Kennenlernen der Gruppe, die anderen FSJler kennenlernen, wo die arbeiten und an welchen Einsatzstellen sie sind. Dann haben wir auch das DRK kennengelernt. Wie es entstanden ist, wann und von wem es gegründet wurde oder zu welchem Zweck. Bei der zweiten Seminarfahrt hatten wir das Thema Behinderung. Da haben wir ganz viel über verschiedene Behinderungsbilder gelernt. Wir sind mit Rollstühlen durch die Wuppertaler Innenstadt gefahren. Das war sehr interessant, das auch mal in einer anderen Perspektive zu erleben. Dann war es leider nur noch online. Da hatten wir Themen, wie Nachhaltigkeit und haben über unseren ökologischen Fußabdruck gesprochen, wie groß der ist und was wir dafür tun können, um etwas nachhaltiger zu leben. Ein Seminar handelte von Stressabbau, wie man ihn gut zu Hause abbauen kann, nach einem stressigen Arbeitstag. Da haben wir sowas gemacht, wie progressive Muskelentspannung, eineTraumreise wurde auch von einigen geschrieben. Das war auch sehr hilfreich. Nicht nur für den Arbeitsalltag sondern auch generell. Einfach mal zum runterkommen ein paar Techniken. Dann war schon das letzte Seminar. Da haben wir Online- Escaperoom gemacht und Krimis. Danach waren die Seminare ja leider schon vorbei. Die Gruppe war sehr cool. Wir haben uns von Anfang an alle sehr gut verstanden. Es sind auch Freundschaften dabei entstanden, die auch länger halten werden. Wenn man mit denen ` Probleme` bei der Arbeit bespricht, haben die nochmal einen ganz anderen Blick darauf. Es ist auch super interessant, was die anderen so machen und was es für Einsatzstellen gibt. Wie die Anleitung bei denen läuft. Der Austausch ist sehr gut und sehr hilfreich.
{Lena]: Unsere Aufgaben im Büro sind sowas, wie die Ablage zu machen, neue Gruppenangebote mitplanen und durchführen. Wir unterstützen auch den Freitagstreff, es gibt ganz viele Möglichkeiten. Der Jonas macht auch Einzelbetreuungen, die mehrmals in der Woche sind für ein paar Stunden. Beim Feierabendtreff waren wir ein paarmal dabei. Dann kommen noch Bürosachen dazu, wie zum Beispiel, Akten anlegen, Akten auflösen, Telefondienst, worauf ich mich, wie eben schon besprochen etwas gefreut habe. Man lernt die Mitarbeiter kennen und auch die Klienten. Positive Erlebnisse… Das schönste Erlebnis, was ich hatte, war das Ferienprogramm vor ein paar Wochen, weil ich das, was ich das ganze Jahr gelernt habe auch anwenden konnte zwei Wochen lang. Das war sehr schön. Es war sehr auslaugend an manchen Tagen, aber es hat wirklich sehr viel Spaß gemacht, mit den Kindern den ganzen Tag zu spielen, die zu beschäftigen. Man lernt auch wieder andere Mitarbeiter kennen und auch ein ganz anderes Arbeitsumfeld. Ich glaub, hätte man mich vor einem Jahr beim Ferienprogramm abgesetzt, weiß ich jetzt nicht, ob ich die zwei Wochen so gut gemeistert hätte. Dafür ist das FSJ ganz gut. Das habe ich auch wirklich bei mir gemerkt. Hemmschwellen gibt es irgendwann kaum noch, die Komfortzone verlässt man auch zwischendurch mal. Man sammelt im Laufe des Jahres sehr viele Erfahrungen, die einem einen wertvollen Blick in die Berufswelt geben und die auch einen persönlich weiterentwickeln. Eine Persönlichkeitsentwicklung war auch sehr stark tatsächlich. Vor dem FSJ war ich in Gruppen eher die Schüchterne. Mittlerweile komme ich auch ganz gut in größeren Gruppen klar. Es sind überwiegend nur positive Erfahrungen. Klar hat dann mal ein Kind seine fünf Minuten, aber das ist dann auch ganz schnell wieder vergessen. Es macht auch trotz diesen Situationen Spaß. Es ist auch was anderes, als den Schultag zu erleben, weil man einfach mehr unter Erwachsenen ist. Man wird nicht nur als FSJlerin abgestempelt, sondern man ist wirklich ein vollwertiges Teammitglied. Klar, wir haben keine Ausbildung, was so Rechtliches und sowas angeht. Beratungen dürfen wir nicht machen, aber man wird gut vom Team aufgenommen und auch als Teammitglied respektiert. Ich werde nicht außen vorgelassen und nicht als billige Arbeitskraft behandelt. Das ist sehr schön. Ich glaub, dass ist nicht in allen Einsatzstellen so, aber hier schon und ich bin dafür auch sehr dankbar. Wie Marie bereits erwähnte ist das unsere letzte Podcastfolge. Ende Juli endet unser FSJ. Ich bin sehr dankbar für die Zeit, es war ein sehr sehr schönes Jahr. Ich habe sehr viele nette und liebe Menschen kennengelernt und habe mich wohl gefühlt. Im Team habe ich mich sehr schnell aufgenommen gefühlt. Ich habe sehr viel gelernt, habe mich charakterlich weiterentwickelt. Das ist ja auch der Sinn und Zweck von einem FSJ. Bin auch sehr froh, dass ich das bei der Lebenshilfe Essen gemacht habe. Mir hat auch der Podcast sehr viel Spaß gemacht. Es war viel Arbeit, aber das Endprodukt ist eigentlich immer ganz gut gewesen. Ich kann es einfach nur weiterempfehlen, egal ob bei der Lebenshilfe in Essen oder irgendwo anders, ich würde es in jedem Fall wieder tun.
{Lena]: Was als nächstes kommt, wissen wir nicht. Das werden sich die neuen FSJler aussuchen, worüber in der nächsten Folge gesprochen wird. Damit verabschieden wir uns auch!
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